Was sind Rechenzentren-Proxys?

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Schematische Darstellung eines Dienstes, der in Datenzentren eingerichtete Proxyserver verkauft

Sogenannte data center proxies, also in Rechenzentren gehostete Proxys, sind der verbreitetste Proxy-Typ in 2023.

Woher bekommen Proxy-Dienste solche Proxys?

Proxy-Dienste, die Zugang zu in Rechenzentren gehosteten Proxys verkaufen, sind in der Regel IT-Unternehmen (meist Hosting-Unternehmen), die große Blöcke von IP-Adressen (IP-Subnetze) von verschiedenen LIRs (Local Internet Registry, also offiziellen Registrator-Organisationen) kaufen oder mieten können, und über viele leistungsfähige Server in Rechenzentren auf der ganzen Welt verfügen.

Ein Beispiel:

Ein Proxy-Provider kauft ein Teilnetz 175.123.123.0 – 175.123.123.255 (ein fiktives Beispiel, nur zur Verdeutlichung) von einem amerikanischen Registrator. Anschließend mietet er Server in Rechenzentren in Dallas und New York und installiert auf diesen Proxy-Software.

Dasselbe tut er mit dem Subnetz 185.123.123.0 – 185.123.123.255 indem er es von einem deutschen Registrator kauft oder mietet und Proxy-Software in Datenzentren in Frankfurt und Berlin installiert.

Dieser Vorgang wird in Russland, Singapur, Brasilien, etc. wiederholt. Große Proxy-Dienste können Hunderte solcher Subnetze haben.

Wozu wird dies gemacht?

Ein Proxy-Dienst bietet seinen Kunden auf kostenpflichtiger Basis Zugang zu diesen Proxy-Servern. Das Ziel der Kunden wiederum ist es, ihre reale IP-Adresse zu ändern/ersetzen/verbergen.

Der Ablauf sieht dabei wie folgt aus: Der Kunde kauft den Zugang zum Dienst, erhält eine Liste der ihm zur Verfügung stehenden IP-Adressen und nutzt sie, indem er sie in seine Browsereinstellungen, Bot, usw. eingibt.

Wie Proxyserver von Rechenzentren genutzt werden

Warum sind Rechenzentren-Proxys so beliebt?

  • Die IPs solcher Proxys ändern sich nicht (permanente IPs), das heißt solange der Kunde die Miete der IPs bezahlt, kann er sich sicher sein, dass sich seine IP nicht plötzlich ändert.
  • Hohe Datenübertragungsrate und hohe Verfügbarkeit (Uptime), sowie ein breiter Kanal und ständige Netzwerküberwachung durch Mitarbeiter des Datenzentrums und Proxy-Team. Fehlfunktionen und kurze Abschaltungen dieser Proxys kommen zwar vor, sind aber eher die Ausnahme. In der Regel werden diese durch sehr seltene Software-Updates oder kurze Wartungsunterbrechungen (Austausch des Thermoelements, Festplattenausfall usw.) verursacht.
  • Keine Traffic-Beschränkungen. Der Preis und die Menge der IPs, die der Käufer vor dem Kauf sieht, ändern sich nicht. Das heißt, er weiß, wie viele Proxys ihm zur Verfügung stehen werden und kann sich sicher sein, dass er nicht im Voraus berechnen muss, wie viel Traffic über diese Proxys geleitet wird. Das Überschreiten etwaiger Traffic-Limits hat keine Auswirkung auf die Funktionalität der gekauften Proxys.

Rechenzentren-Proxys sind ideal für langfristige Marketingkampagnen, wie z.B. Präsenzsteigerung von Start-ups in sozialen Netzwerken (FB, Instagram, usw.). Wenn ein Konto in einem sozialen Netzwerk komplett neu erstellt wird und der Abonnentenstamm allmählich erweitert wird, ist es sehr wichtig, dass das Konto von ein- und derselben IP-Adresse aus verwaltet wird. Dies erhöht das Vertrauen des sozialen Netzwerks und verringert die Wahrscheinlichkeit, dass Antispam-Mechanismen zum Einsatz kommen und das Konto gesperrt wird.

Welche Nachteile haben Rechenzentren-Proxys?

Der Nachteil bei Rechenzentren-Proxys sind ihre IP-Adressen. Wenn Sie eine WHOIS-Überprüfung solch einer IP vornehmen, werden Sie feststellen, dass diese auf ein IT-Unternehmen (z.B. Webhosting) und nicht auf einen privaten oder mobilen Internet-Provider registriert ist.

In einigen Fällen kann dieses Kriterium als Filter dienen, und dieser Proxy wird auf der Zielseite nicht funktionieren. Ein Beispiel ist die Blockierung von Rechenzentren-Proxys auf Nike- und Adidas-Websites bei Verkäufen limitierter Sneaker.

Dienste, die Zugang zu dieser Art von Proxy bieten, haben die volle Kontrolle über den Hardware- und Softwareteil des Proxy und „erneuern“ regelmäßig ihre IP-Subnetze, indem sie diese nach und nach aus dem Verkehr ziehen und durch neue ersetzen.