Es ist sehr einfach, Ihre IP-Adresse zu verbergen, und dies hat eine Reihe von Vorteilen, insbesondere jetzt, wo das Online-Tracking seinen Höhepunkt erreicht hat. Es gibt viele Möglichkeiten, die tatsächliche IP-Adresse Ihres Geräts auszublenden, doch wann braucht man dies überhaupt?
Warum muss die IP-Adresse verschleiert werden?
Auf Netflix, YouTube und anderen Webseiten sind gewisse Inhalte nur für Nutzer aus bestimmten Ländern einsehbar. Andere Webseiten wie z.B. LinkedIn sind in bestimmten Ländern komplett blockiert.
Damit Nutzer aus „blockierten Ländern“ entsprechende Inhalte bzw. Webseiten sehen können, müssen sie dem Anbieter „vorgaukeln“, dass sie aus dem „erlaubten“ Land stammen. Dies lässt sich relativ leicht mithilfe von Proxys erreichen.
Twitter und Facebook
Auch soziale Netzwerke wie Twitter und Facebook blockieren den Zugriff auf ihre Inhalte aus verschiedenen Ländern ̶ oder aber diese Dienste werden in bestimmten Ländern blockiert. So zwingen Nordkorea, Iran, China und viele andere Länder Internet-Provider dazu, den Zugang zu Twitter und/oder Facebook zu blockieren.
Die Gründe hierfür sind vielschichtig: Viele Regierungen, insbesondere im Nahen Osten und in Asien, kontrollieren Informationen online für ihre Bürger und möchten den Austausch (politischer Natur) unterbinden.
Doch auch Unternehmen und Schulen blockieren häufig den Zugang zu Social-Media-Seiten in ihren internen Netzwerken. Als Hauptgründe werden die Verringerung der Produktivität und eine Zunahme der Wahrscheinlichkeit von Cyber-Mobbing und Ablenkung genannt.
Twitter und Facebook werden jedoch nicht nur für persönliche Zwecke verwendet ̶ viele Unternehmen nutzen diese Social-Media-Plattformen als Marketinginstrument für Kommunikation mit Followern.
Ein- und derselbe Nutzer verwaltet also oft viele verschiedene Konten oder/und Unternehmensseiten auf Facebook/Twitter, was diese in der Regel zu blockieren versuchen. Mit Proxys können diese Einschränkungen überwunden werden ̶ Proxys sind also äußerst nützlich für diejenigen, die Online-Marketing in großem Umfang betreiben.
Proxys bei Torrents
Bei Torrents werden über ein Filesharing-Programm wie z.B. BitTorrent, uTorrent oder Vuze Inhalte (in der Regel beliebte und damit meist rechtlich geschützte Filme, Musik, Software, etc.) auf den eigenen Computer runtergeladen.
Allerdings werden dabei auch Daten vom eigenen Computer hochgeladen und damit geteilt. In den meisten Ländern ist dies verboten, sodass sich Nutzer, die illegale Inhalte runterladen/teilen strafbar machen.
Wenn Sie einen Torrent runterladen/teilen, verbinden Sie sich mit einer Vielzahl anderer Nutzer (auch Schwarm genannt). Alle Nutzer dieses Schwarms können die IP-Adresse Ihres Geräts sehen. Darunter befinden sich oft Überwachungsgruppen, die von der Unterhaltungsindustrie bezahlt werden, um Nutzer zu identifizieren, die illegale Inhalte teilen. Mithilfe der IP-Adresse wird dann der Internet-Provider über die (strafbare) Tätigkeit seines Kunden informiert und/oder es kommt zu Rechtsklagen.
Um Klagen von Copyright-Inhabern zu vermeiden, werden auch bei Torrents Proxys eingesetzt, die auch hier dazu dienen, die IP-Adresse des Nutzers zu verstecken.
Mithilfe von Proxys können also gesperrte/blockierte oder rechtlich geschützte Inhalte von überall aus „anonym“ aufgerufen bzw. runtergeladen werden. Und obwohl Proxy-Dienste dies nicht gutheißen, können sie es technisch nicht einschränken. Erst nach Eingang von Anfragen von Copyright-Inhabern werden Konten solcher Nutzer gesperrt.